Interview NWZ, 10. Dezember 2014
Gemeinsam mit Initiator Jürgen Schmidt gründete Hanna Seipelt das Oldenburger Leseforum. Es bietet noch unbekannten Autoren eine Plattform.
Frage: Frau Seipelt, worum geht es beim Leseforum?
Hanna Seipelt: Es gibt viele Autoren, die etwas in der Schublade haben, aber nicht wissen, wohin damit. Das Leseforum bietet ihnen eine öffentliche Bühne, ihre Texte vorzustellen und sie erstmals vor Publikum zu lesen. Wir leisten sozusagen Basisarbeit für Einsteiger.
Frage: Wie groß ist die Resonanz?
Seipelt: Sehr gut. Das Leseforum existiert seit Februar 2014, häufig haben wir drei Buchvorstellungen an einem Abend. Wir zählen inzwischen auf einen festen Autorenstamm, neue Gäste sind aber weiterhin willkommen. Wichtig ist vor allem der gegenseitige Austausch. Es kommt auf die Rückmeldung an im Sinne einer konstruktiven Kritik.
Frage: Wie schwer hat es ein Einsteiger, einen Verlag zu finden?
Seipelt: Viele Autoren scheuen am Anfang den Schritt, zumal sie sich häufig an den Druckkosten beteiligen müssen, indem sie den Verlagen eine bestimmte Zahl von Exemplaren abkaufen. Manche nehmen die Veröffentlichung aber auch in die eigene Hand, zum Beispiel als E-Book im Internet. Wenn es häufig angeklickt wird, werden dann hin und wieder auch Verlage aufmerksam. Wer allerdings nur wenige Kontakte hat, hat es nicht leicht.
Frage: Täuscht der Eindruck, dass es viele Autoren mit einem Krimi versuchen?
Seipelt: Das täuscht, obwohl Krimis von den Lesern begehrt werden. Bei uns kommen aber alle Genres zum Zug. Da sind wir nicht festgelegt. Diese Vielfalt garantiert eine Menge Abwechslung.